13.03.23 || WIESBADEN/RHEINMAIN-REGION (13.
März 2023) - Galeria Karstadt Kaufhof hat der Landeshauptstadt Wiesbaden am heutigen Montag, 13. März, mitgeteilt, dass die Filiale am Mauritiusplatz erhalten bleibt, die Filiale in der Kirchgasse 28
jedoch geschlossen wird. Damit ist eingetreten, was viele schon in den vergangenen Wochen befürchtet hatten. Von den bisherigen 129 Warenhäusern mit rund 17.400 Mitarbeitern werden bis Ende 2024 52
schließen - die betrifft etwa 5.000 Mitarbeiter. Dies soll in zwei Stufen geschehen, die erste umfasst 21 Häuser, die bis Ende Juni geschlossen werden sollen. Hierzu gehört das Galeria Karstadt am
Mauritiusplatz Wiesbaden. Aus der RheinMain-Region auch das Haus in Offenbach. Bis Ende Januar 2024 sollen von den in der Region verbliebenen Häusern Darmstadt, Frankfurt-Zeil (ehemals Hertie) und
Hanau ihre Tore schließen.
„Wir bedauern das außerordentlich. Bis zuletzt hatten wir gehofft, dass vielleicht beide Filialen in Wiesbaden erhalten bleiben. Wir denken jetzt vor allem an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren. Sicherlich haben einige Beschäftigte teilweise seit Jahrzehnten in dem Haus gearbeitet. Das ist schwer zu ertragen", zeigen Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger ihr Mitgefühl.
Die Belegschaft ist laut des Schreibens des Generalbevollmächtigten am Montag vor Ort von dem Schließungsbeschluss zum 30. Juni 2023 durch die örtliche Filialgeschäftsführung informiert worden. Nach eingehender Prüfung seien beide Filialen gemeinsam auch mit allen denkbaren Anpassungen beziehungsweise konzeptionellen Weiterentwicklungen des Betriebskonzeptes nicht dauerhaft hinreichend wirtschaftlich tragfähig.
„Frau Hinninger und ich werden selbstverständlich zeitnah Gespräche zur Zukunft der Immobilie führen. Sie ist ein Kernstück in unserer Innenstadt und muss einer guten Zukunft zugeführt werden. Für die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener gehört das Haus einfach dazu - es war Horten, Carsh-Haus und zuletzt Galeria Kaufhof", sagt der Oberbürgermeister.
„Wenn ein so großes Gebäude in der Innenstadt leer steht, ist das ein gravierender Einschnitt für das direkte Umfeld und die Attraktivität unserer Innenstadt", ergänzt die Wirtschaftsdezernentin. „Die weitere Nutzung des Gebäudes sowie die Wirkung möglicher Unterstützung durch die Landeshauptstadt hängen nun in erster Linie von der Gesprächsbereitschaft und den Vorstellungen des Eigentümers ab."
Unabhängig davon sei es generell für jede künftige Nutzung wichtig, „dass auch weiterhin die Frequenzzahlen in diesem Bereich hoch sind und dass die Innenstadt lebendig ist". „Daher werden auch in diesem Jahr wieder vielfältige Aktivitäten des Wirtschaftsdezernates umgesetzt, die darauf abzielen, Menschen zu einem Aufenthalt in der City zu bewegen", sagt Christiana Hinninger.
HANAU (13. März 2023) - „Die nach langem Bangen verkündete Schließung des Galeria-Kaufhauses in Hanau trifft uns hart. Vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das eine
Horrornachricht", sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. In dieser sollen zum 31. Januar 2024 die Lichter ausgehen. Kaminsky spricht von einer "großen Aufgabe", die Hanau nun zu bewältigen
habe: Dabei strebt die Stadt schnellstmöglich in den Besitz der Immobilie zu kommen. Entsprechende Gespräche mit der Eigentümergesellschaft liefen bereits, so der OB.
Hinter den Kulissen,so der OB, liefen die Überlegungen für die Nachnutzung des Gebäudes bereits seit Wochen. "Der Plan der Stadt Hanau heißt nun, das Haus in der Innenstadt zu übernehmen, ins Eigentum zu kommen. Der Eigentümer der Immobilie und der Betreiber des Warenhauses sind rechtlich und wirtschaftlich völlig unterschiedliche Einheiten. Wir stehen in Kontakt zum Eigentümer der Immobilie. Denn wir sehen es als unsere Pflicht an, für die weitere Entwicklung unserer Innenstadt aktiv und vorausschauend zu agieren", unterstreicht der Oberbürgermeister." Wir prüfen folglich auch den Erwerb über eine städtische Gesellschaft mit privaten Partnern oder gegebenenfalls auch allein."
"Wir haben mit unserem Stadtentwicklungsprogramm ‚Hanau aufLADEN‘, das bundesweit als Vorbild gelobt wird, zudem bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass wir mutig und offen für neue Ideen sind", erklärt Martin Bieberle, Stadtentwickler und Geschäftsführer der Hanau Marketing GmbH. Er verweist hier unter anderem auf die Causa "Spielwaren Brachmann": Auch hier hat die Stadt über eine ihrer Tochtergesellschaften eine strategisch wichtige Innenstadtimmobilie erworben und konnte mit weiteren intelligenten Instrumenten so die mehr als 170-jährige Tradition des Spielwarenverkaufs an der Stelle erhalten.
Das Kaufhof-Gebäude sei eine der wichtigsten und größten Flächen in der Innenstadt und von hoher strategischer Bedeutung. Und der Kaufhof hat eine lange Tradition, wodurch die weitere Entwicklung auch für das Stadtgefühl von immenser Bedeutung sei, so Bieberle. Die historische Bedeutung der Architektur komme auch darin zum Ausdruck, dass das Gebäude wegen seiner besonderen Fassade unter Denkmalschutz steht.
Wichtig ist jetzt, dass wir als Stadt Hanau die Verantwortung übernehmen, dass keine Brache in 1A-Lage entsteht. Langfristiger Leerstand an dieser exponierten Stelle in der Innenstadt würde eine bleierne Wirkung mit sich bringen - und die werden wir verhindern", bekräftigt der Oberbürgermeister: "Einen langen Leerstand können und werden wir an dieser Stelle nicht akzeptieren."
Vor 15 Jahren hatte Hanau eine vergleichbare Herausforderung zu lösen, als das Karstadt-Kaufhaus am Freiheitsplatz aufgegeben wurde - knapp 80 Jahre hatte dort ein Warenhaus gestanden. "Die folgenden Monate des Leerstands haben gezeigt, dass sie das Einkaufserlebnis in einer Innenstadt massiv beeinträchtigen", blickt Kaminsky zurück. Damals hatte sich HBB nach Abschluss des Wettbewerblichen Dialogs dazu entschieden, die Fläche zu erwerben und in das Forum Hanau zu integrieren.