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Frankfurter Immobilienentwicklung weiterhin stabil

Immobilienseminar der Wirtschaftsförderung Frankfurt zeigt Perspektiven

23.12.08 || FRANKFURT (23. Dezember 2008) - Frankfurt ist erfolgreich als Logistikstandort und durch den Flughafen internationales Tor zur Welt. Die Bankenstadt bleibt die Zuzugsregion Nr. 1 in Deutschland. "Keine Panik, Frankfurt bleibt stabil", darin waren sich die Referenten des 11. Immobilienseminars der Frankfurter Wirtschaftsförderung einig. Doch einige Sparten könnten noch mehr beitragen: "Der Hotel- und Touristikstandort ist ausbaubar und er hängt kaum vom Büromarkt ab", bestätigt eine Analyse von Martina Fidlschuster auf der Tagung am 3. Dezember, an der rund 100 Fachleute der Immobilienbranche teilnahmen.

"Messen und Kongresse sind Hauptauslaster; zusätzliche Events würden die Stadt zur Wochenenddestination ausbauen", prognostiziert die international anerkannte Sachverständige und Geschäftsführerin der Hotour GmbH. Mit einer innerstädtischen Messe hat Frankfurt zudem einen weltweit einzigartigen Wirtschaftsfaktor, der noch stärker herausgestellt werden kann. Diversifizierung ist wichtig.

Das Konzept des Berliner Investors BEOS zeigt, das sich das Engagement auf dem Frankfurter Immobilienmarkt lohnt: gemischt genutzte Objekte in guten Lagen wie der Campus Oberhafen, mit vorhandenen guten Ankermietern, lassen flexible Nutzungen zu und bieten damit gute Vermietungsmöglichkeiten.

Umsätze und die Preise gehen wieder auf zum Normalzustand


Die Immobilientransaktions-Daten, die der Frankfurter Gutachterausschusses über einen Zeitraum von 25 Jahren zusammengetragen hat, zeigen, dass die hohen Umsätze der Jahre 2006 und 2007 außergewöhnliche Ausreißer sind. "Nun kehren die Umsätze und die Preise wieder zum Normalzustand zurück", bestätigt Michael Debus. Es sei nur eine Spekulationsblase gewesen, beruhigt der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses.

"Da im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen zur Kosteneinsparung Marktdynamik erzeugt wird, ist auch weiter mit solider Nachfrage in Frankfurt zu rechnen, allerdings weniger im Spitzensegment, sondern vermehrt in der mittleren Preiskategorie", so das Fazit von Chefresearcher Dr. Jan Linsin, CB Richard Ellis, beim Immobilienseminar. Die dezentrale Lage von Neubauprojekten mit guter Qualität werde sich mittelfristig gegen hochpreisige Innenstadtlagen durchsetzen. Kleinvolumige Abschlüsse bis 1.500 qm überwiegen. "Der Trend wird sich 2009 fortsetzen", so Linsin. Feststellbar ist derzeit eine Nachfrageverlagerung in den Westen der Frankfurter City. "Dennoch wird die internationale Finanzkrise nicht ohne Auswirkung auf den Finanzplatz Frankfurt bleiben. Wir erwarten jedoch keinen abrupten Einbruch am Bürovermietungsmarkt." Ein Vermietungsvolumen von rund 500.000 Quadratmetern wird 2008 in Frankfurt am Main für möglich gehalten.

Banken blockieren Projektentwicklungen


Die steigende Zahl von Bauanträgen in 2008 bestätigt die beschworene Krise am Main nicht. Geplante Fertigstellungen würden derzeit jedoch schier unmöglich gemacht: "Geforderte hohe Vorvermietungsquoten und fehlende Finanzierungsbereitschaft der Banken erschweren Projektentwicklungen im Stadtgebiet massiv", warnt Linsin. Immobilieninvestmentumsätze von rund 1,2 Milliarden liegen aber immer noch über den Vergleichswerten von 2004.

Es steht einiges an in Frankfurt


Martin Hunscher, Abteilungsleiter Stadtplanung, gab eine Übersicht über verschiedenste Bauprojekte in der Stadt: die Umgestaltung der Zeil, des Dom-Römer-Areals, die EZB, den Hochhausentwicklungsplan, das Europaviertel, den Campus Bockenheim sowie die neuen Stadtteile Riedberg und Lyoner Viertel. "Flächenpotenziale werden wir besonders aus Konversionen und Umnutzungen schöpfen", so Baudirektor Hunscher. Büros die zu Wohnungen werden, sind ebenfalls fester Bestandteil der Umsetzung von Urbanität und Lebensqualität. Auch der geplante Wiederaufbau von historischen Häusern im Dom-Römer Areal werden zum positiven Image der Stadt beitragen.

Der Ausbau der Infrastruktur stand im Mittelpunkt des Vortrages von Ingmar Bolle, dem Referenten des Verkehrsdezernenten Lutz Sikorski. Ziel sei es, Frankfurt als Stadt der kurzen Wege auszubauen. Nach derzeitigem Planungsstand werden im künftigen Bereich der EZB Investitionen in Verkehrsmaßnahmen von geschätzten 57,6 Millionen Euro stattfinden. Die Mainbrücke Ost wird mit 16,8 Millionen Euro veranschlagt. "Die Planung dazu gab´s erstmals 1907", schmunzelt Bolle. (pia)